Der Gebrauch von Cookies erlaubt uns Ihre Erfahrungen auf dieser Website zu optimieren. Wir verwenden Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Durch Fortfahren auf unserer Website stimmen Sie dieser Verwendung zu. Erfahren Sie mehr in der Seite "Datenschutzinformation".

Gender Mainstreaming und Gender Budgeting im Bildungsressort

Ziel(e)

Umsetzung von Gender Mainstreaming/Gender Budgeting im BMBF.

Zielgruppe(n)

  • Führungskräfte
  • MitarbeiterInnen

Inhalt

Das BMBF (bzw. bis 2013 BMUKK) setzt sich seit 2001 das Ziel, Gender Mainstreaming in alle Bereiche des Ressorts flächendeckend zu implementieren. Die AG Gender Mainstreaming besteht seit 2001, ab 2010 unter der Bezeichnung AG Gender Mainstreaming/Gender Budgeting. Die gut funktionierende Vernetzung der in der Geschäftseinteilung verankerte Arbeitsgruppe schaffte Grundlagen für das Weitertreiben der Implementierung von Gender-Aspekten in diverse Schwerpunktthemen des Bildungsressorts (z.B. Qualitätsmanagementsysteme der Schulen (QIBB: Einbau in Evaluierungstools und Leitbild; SQA), LehrerInnenbildung, Berufsorientierung, Gewaltprävention/Weiße Feder, IT-Angelegenheiten usw.).

2009 wurden zwei Gender-Budgeting-Pilotprojekte mit externer Begleitung gestartet, eines im Bereich der Erwachsenenbildung (bis 2013) und eines im Bereich der Kunstförderung. Umfassende Erhebungen sollten sichtbar machen, inwiefern öffentliche Mittel Frauen und Männern zugutekommen und welche Beschäftigungswirkung die Mittel in ausgesuchten Organisationen haben. Die Analyse und Auswertung 2010 führte zu ersten Schlussfolgerungen hinsichtlich der Abwicklung der Fördervergaben im Kunstbereich (Einbau bestimmter Vorgaben und Abfragen in die Förderformulare, Setzen bestimmter Förderschwerpunkte).

In einem gemeinsamen Reflexionsprozess und mittels Interviews erfolgte 2009/10 eine erste Evaluierung und Dokumentation der GM-Maßnahmen: „Neun Jahre ministerielle Arbeitsgruppe Gender Mainstreaming im BMBWK und BMUKK (2001 – 2009) Rückblick und Einschätzung“, BMUKK 2010. Alle Befragten waren sich darin einig, dass die GM-Aktivitäten, die im Rahmen der AG GM seit 2001 gesetzt wurden, viel zur Bewusstseinsbildung im Ressort beigetragen haben. Geschlechtergerechtes Formulieren in Wort und Schrift sind im Ministerium weitgehend (aber nicht lückenlos) Usus und niemand würde die Notwendigkeit der Beachtung von Gender öffentlich in Frage stellen.

Dass sich das Gender-Bewusstsein im Laufe der letzten Jahre im Ressort erweitert hat, ist u.a. daran zu erkennen, dass sich die Kategorie Gender bereits als Qualitätsmerkmal von Projekten in einigen Sektionen durchgesetzt hat.

Einen wichtigen Anteil an der Bewusstseinsbildung hatten die von der AG GM initiierten Projekte. Besonders in den schulführenden bzw. pädagogischen Sektionen haben Schulentwicklungsprojekte wie GeKoS (Gender Kompetenz Schulen), spezielle Aktivitäten von Fachabteilungen (z.B. im Bereich der HTL; die Implementierung in das QIBB insbesondere im Bereich der Humanberuflichen Schulen; Veranstaltungen wie die Aktionstage zur Politischen Bildung, u.v.m.) die Wahrnehmung zu Gender geschärft und brachten zahlreiche Lerneffekte für die Beteiligten.

Der GM-Prozess selbst brachte zahlreiche neue Kooperationsstrukturen hervor, die abteilungs- und sektionsübergreifendes systemisches Arbeiten unterstützen und letztlich eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Konzeptuierung des Gender Budgeting darstellten. Gleichzeitig wurde mit diesen Projekten und Maßnahmen eine Bewusstseinsbildung in den nachgeordneten Dienststellen und bei externen ProjektpartnerInnen erreicht. Auch bei der Zusammensetzung von Gruppen wird inzwischen der Nutzen von gemischtgeschlechtlichen Teams erkannt.

Gender Mainstreaming findet zudem Berücksichtigung bei der Besetzung von Gremien, Jurys und der Gutachterkommissionen. GM-Kriterien wurden in Förderformularen und Programmplanungsdokumenten eingearbeitet und es gibt GM-Leitfäden, die das Einfordern von GM-Strategien leichter durchsetzbar machen sollen. Auch die Evaluation der Maßnahmen erfolgt unter Berücksichtigung der Geschlechterperspektive.

Dem Bildungsressort wurde von außen im Vergleich zu anderen Ressorts eine Vorreiterrolle hinsichtlich der Implementierung von Gender Mainstreaming zugeschrieben - insb. wegen der Aufstellung der AG GM/GB als gemischtgeschlechtliches Team und die Sensibilisierung in den Sektionen durch externe Begleitung (Flying experts“). Ein wesentlicher Vorteil für die Umsetzung von GM im BMUKK wurde im Bestehen einer für die Koordination von Gender Mainstreaming zuständigen Abteilung mit entsprechenden Ressourcen gesehen.

Die ersten Schritte zur Implementierung von Gender Budgeting und die Pilotprojekte im Bereich Erwachsenenbildung und Kunstförderung wurden durch externe Expertinnen begleitet (2008 - 2010).

Die Arbeitsgruppe GM/GB brachte sich ab 2011/12 erfolgreich in Projektgruppen zur Wirkungsorientierten Haushaltsführung ein. In diesem Rahmen wurden Gleichstellungsziele und Indikatoren auf den diversen Budgetebenen (Untergliederung, Globalbudget, Detailbudget) ausformuliert. Das Gleichstellungsziel der "Verbesserung der Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen" wurde auf (oberster) UG-Ebene verankert. Als Gleichstellungsmaßnahmen auf Globalbudgetebene wurden der "Ausbau von Qualifizierungsmaßnahmen im Hinblick auf Gender- und Diversitätskompetenz in der LehrerInnenbildung und bei Führungskräften" sowie "Ausbau der Berufsorientierung und Bildungsberatung auf der Sekundarstufe I unter besonderer Berücksichtigung geschlechtssensibler Berufsorientierung" (Bildung) und die "Verankerung des Genderschwerpunkts in der Musikförderung" (Kunst und Kultur) festgelegt.

Ergebnisse

Das Bestehen der Organisationsstruktur "AG Gender Mainstreaming/Gender Budgeting" erleichterte GM-Prozesse. Als zusätzliche Unterstützung wirkt das neue Haushaltsrecht, da die Ausformulierung von Gleichstellungszielen und -maßnahmen gesetzlich vorgegeben ist.

Projektinformationen

Organisation:
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Projektzeitraum:
seit Januar 2001
Themenbereich(e):
Frauen und Gleichstellung, Öffentlicher Dienst
Art der Maßnahme(n):
Budgetäre Maßnahme, Beratungs- und Qualifizierungsmaßnahme, Organisations- und Personalentwicklungsmaßnahme, Informations- und Bewusstseinsmaßnahme, Öffentlichkeitsarbeit, Statistik, Analyse und Forschung
Projektauswirkung:
intern, extern
Projektdurchführung:
intern mit externer Unterstützung
Kontakt:

Bundesministerium für Bildung
Abteilung Gender Mainstreaming
Magistra Tschenett Roswitha
E-Mail: roswitha.tschenett@bmb.gv.at

Links:
Rückblick und Einschätzung - Gender Mainstreaming im BMBWK und BMUKK