Gesund arbeiten mit Männern (GAM)

Ziel(e)

Das Ziel von GAM besteht darin die Prinzipien der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) an die Zielgruppe der Männer in Niedriglohnbranchen anzupassen, deren Commitment zu gewinnen und sie nicht nur am Prozess zu beteiligen, sondern selbst aktiv diesen zu gestalten. Nur so kann es für diese Zielgruppe gelingen, Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu verbessern und eine Nachhaltigkeit für den Einzelnen und den Betrieb erreicht werden - ebenso der Auf- und Ausbau der Gesundheitskompetenz. Diese Ziele werden im Rahmen einer geschlechtssensiblen Männergesundheitsförderung über die Verhaltens- sowie Verhältnisebene realisiert. Begleitend waren die zugehörigen Führungskräfte zu schulen und sensibilisieren.

Zielgruppe(n)

Gering qualifizierte Mitarbeiter (Reinigung, Transport, Abteilungshilfen, Küchenpersonal etc.) in konkreten Einrichtungen des KAV. Dabei werden insbesondere Migranten angesprochen. Ebenso wurden die zugehörigen Führungskräfte einbezogen.

Inhalt

Die vier Bestandteile des Konzepts sind die niederschwelligen gender- und kultursensibel gestalteten Gesundheitszirkel für autonome, gesundheitsrelevante Änderungsinitiativen, die Ausbildung zum Gesundheitsmultiplikator für eine nachhaltige und dynamische Kommunikation über Gesundheit im Betrieb sowie Angebote von MEN auf der Verhaltensebene, wo den Männern direkt und maßgeschneidert Gesundheitskompetenz vermittelt wird, um autonome Entscheidungen für ihre Gesundheit treffen und diese leben zu können. Gleichzeitig werden die betreffenden Führungskräfte durch Schulungen auf die Wirkung „gesunden Führens“ sensibilisiert.

Ergebnisse

Das Projekt konnte bisher dank der Kooperation zwischen der Generaldirektion des Wiener Krankenanstaltenverbundes und MEN in mehreren zugehörigen Einrichtungen der Zielgruppe von in Summe über 500 Männern, die als Hausarbeiter oder Abteilungshelfer o.ä. tätig sind, angeboten werden. Es wurden maßgeschneiderte Maßnahmen auf der Verhaltens- und der Verhältnisebene für und mit den Häusern umgesetzt. Bei ersteren konnten Themen wie Stress, Ernährung oder Bewegung in Kursen und Angeboten bearbeitet werden. Auf der Verhältnisebene wurden mehrere Akzente gesetzt (organisatorische Abläufe, Kommunikation mit anderen Abteilungen, klimatische Raumgestaltungen u.v.m.) und Gesundheitsmultiplikatoren zur Nachhaltigkeit ausgebildet sowie Führungskräfte geschult, beraten und begleitet. Conclusio: Gerade die Erfassung des Konstrukts der Gesundheitskompetenz von Betrieb und Individuum zusammen durch eine gender- und kultursensible Methodik lässt gesundheitsbezogene und autonome Entscheidungen auf Verhaltens- bzw. Verhältnisebene wirksam werden und macht es möglich, Männern auf Augenhöhe zu begegnen und sie Entscheidungen treffen zu lassen, die sich positiv auf ihre eigene Gesundheit auswirken. Die Sensibilisierung der Führungskräfte trägt ebenfalls zur Sicherung der Nachhaltigkeit bei. Eine Parallelwirkung zum Projekt „Vielfältig&gesund“ des KAV (in Kooperation mit FEMSüd) wurde erreicht, indem in den selben Organisationseinheiten zwar parallel aber in gleicher Methodik und ähnlichem Ablauf die Kolleginnen und Kollegen Gesundheitserfahrungen ebenso machen konnten, wie auch Veränderungen im Arbeitsablauf und in den Arbeitsbedingungen erreicht werden konnten. Der Zugang zur eigenen Gesundheitskompetenz war freilich ein unterschiedlicher. Die zugehörigen Führungskräfte wurden im Projekt einbezogen und in der Fragen des „gesunden Führens“ weiterentwickelt.